Positionspapier Wolf
Gesellschaftsinteressen vor Wolfsschutz!
Deutschland ist keine Wildnis, sondern ein dicht besiedeltes Kulturland. Fast alles ist von Menschen gestaltet. Der Mensch greift regulierend in die Natur ein und muss folglich auch, unter bestimmten Voraussetzungen, in die Tierwelt eingreifen können.
Die Akzeptanz des Wolfes als Großraubtier wird nur gelingen, wenn die direkt Betroffenen, in erster Linie die Landnutzer, die Land-/Forstwirte und Jäger, bei allen Entscheidungen im Umgang mit diesen Tieren von Anfang an mit eingebunden sind. Um das Konfliktfeld Wald und Wild, Nutz-/Wildtiere und Großraubtier professionell zu bearbeiten, muss zunächst die Beurteilung des günstigen Erhaltungszustandes der Wolfspopulation von der Politik entkoppelt und wildbiologisch beurteilt werden.
Unabhängiges Fachpersonal muss beratend und ggf. zur Beurteilung von Gefährdungs- und Konfliktsituationen zur Verfügung stehen. Verhaltensauffällige Großraubtiere, die Menschen gefährden könnten, sind unverzüglich aus den Siedlungsräumen zu entnehmen. Wenn der Wolfsbestand regional oder großflächig länderübergreifend eine überlebensfähige Population erreicht hat, oder unzumutbare Schäden entstehen, soll er ausschließlich auf Grundlage fachlicher Expertisen jagdlich reguliert werden können.
Um diese Ziele zu erreichen ist zeitgleich wirksames politisches Handeln erforderlich:
- Einführung unbürokratischer Entschädigungskriterien für Wolfsschäden!
- Umgehende Beurteilung des günstigen Erhaltungszustandes der Wolfspopulation!
- Bei Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes, Minderung des Schutzstatus durch Anhangsänderungen (II/IV/V) der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG!
- Auf Grundlage eines wissenschaftlichen Populationsmodells und wildbiologisch gesicherter Dynamik, soll jährlich die Festlegung von Bestandsobergrenzen erfolgen!
- Ausweisung von Wolfsgebieten im Rahmen einer wildbiologischen Raumplanung!
- Festlegung von Wolfsausschlussgebieten, Abwehrmaßnahmen um und in Siedlungsräumen, sowie die rechtliche Zuordnung der Durchsetzung!
- Die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht mit aktuell ganzjähriger Schonzeit!
Meine Zielsetzung und Wirkung als unabhängiger Direktkandidat:
- Abwendung von fatalen Konsequenzen politischen Nichthandelns den Wolf betreffend!
- Stärkung des politischen Selbstbewusstseins unserer Bürger im ländlichen Raum!
- Anstreben vorurteilsfreier fraktionsübergreifender Lösungen durch sachliche Vernunft!
- Überwinden von Partei- und Koalitionszwängen um bürgerverständliche Politik zu leisten!
- Für konsensfähige Handlungsansätze in der Bundespolitik!
Unseren Bürgern im ländlichen Raum gebührt eine direkte Stimme im Parlament, welche überparteilich und fraktionsübergreifend durch praktische Vernunft Ergebnisse fördert.
Warum das Thema WOLF und nicht Ärztemangel oder überschuldete Kommunen?
Weil es kaum Bürger gibt die dem WOLF gleichgültig gegenüberstehen! Jeder Bürger wird sich dazu mit seiner Erststimme positionieren. Jeder Wähler bestimmt die Zukunft in Sachen WOLF mit. Er stimmt für aktives Handeln oder unterstützt passiv die derzeitige Politik.
Selbstverständlich ist der Ärztemangel in unserer strukturschwachen ländlichen Region ein dringend zu lösendes Problem. Gleichermaßen benötigen viele Kommunen aktive Unterstützung um die Haushaltssicherung umzusetzen. Diese und weitere Themen werde ich als direkt gewählter Mandatsträger aufgreifen und im Bundestag auf Lösungen drängen.
Doch der WOLF erhitzt derart die Gemüter, dass eine sachgerechte Bearbeitung dringend geboten ist. Das Thema WOLF wird gleichermaßen in Bundes- und Landespolitik ergebnislos delegiert oder zu Wahlkampfzwecken missbraucht.
Aber unsere Bürger diskutieren lautstark! Wolfsrisse oder Sichtungen in und um Ortslagen sind wöchentlich Gegenstand der Berichterstattung in den Medien im ländlichen Raum. Aus Unkenntnis werden Einzelaspekte oft unsachlich dargestellt oder Verhalten vermenschlicht.
Auf der einen Seite findet sich eine verklärte Darstellung mit „dem Geschmack von Wildnis“, welche im Wesentlichen von urban siedelnden Naturschützern genährt wird, die keinen direkten Bezug mehr zu Anbau, Ernte, Aufzucht und Schlachtung, kurzum die naturverbundene nachhaltige Produktion von Lebensmitteln haben. Dem gegenüber stehen die direkt geschädigten Viehzüchter, welche nur dann für Wolfsrisse entschädigt werden, wenn sie den Entschädigungsanforderungen durch Wolfszäunung und Herdenschutz entsprechen. Diese zusätzlichen Investitionen und der Arbeitsmehraufwand gefährdet perspektivisch die Rentabilität vieler Familienbetriebe.
Die Politik ist aufgefordert Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Risiken und Kosten der Rückkehr des Wolfes in unsere dicht besiedelte Kulturlandschaft für die Gesellschaft beherrschbar macht und verantwortbar auf alle Schultern gleichermaßen verteilt. Doch die etablierten Parteien zeigen sich unfähig ganzheitliche Lösungsansätze zu definieren. Gelegentlich macht konfuser Aktionismus von sich reden, welcher den Bürgern als zumeist kopflose Selbstdarstellung von Funktionsträgern bitter aufstößt.
Warum ist das so? Bleiben Politiker vorsätzlich unkonkret, weil diese besonders im Wahljahr an Parteivorgaben gebunden sind, um bereits bestehende Länderkoalitionen oder zukünftig mögliche Regierungskoalitionen auf Bundesebene nicht mit dem „Konfliktfeld WOLF“ zu erschweren? Oder bindet der oft unappetitliche Kampf der Parteien um eine Regierungsbeteiligung derart viele Ressourcen, dass selbst dringliche gesellschaftliche Sachthemen unbearbeitet bleiben? Darf uns das als Bürger gleichgültig sein? Entscheiden Sie!
Ihre ERSTSTIMME für PRAKTISCHE VERNUNFT!